Theorie der (technischen) Zuverlässigkeit
Link zu DGQ- Lehrgänge/ Veranstaltungen:
Im Rahmen des Q II- Gesamtlehrganges bietet der DGQ folgende Lehrgänge an Statistische Zuverlässigkeitsanalyse
Nach Unterlagen aus einem Seminar zum Thema Zuverlässigkeitspraxis, welches der Herausgeber dieser Website vor Jahren für Produktentwickler der Halbleiterindustrie gehalten hat.
1) Einfache Definitionen zur Einführung
Die Produktqualität wird unterschieden in
- Güte (Lieferqualität)
- Zuverlässigkeit (Dauerhaftigkeit der Güte)
Zuverlässigkeit im täglichen Leben wird assoziert mit :
z.B.
- Dauer eines Menschenlebens, Ehedauer...
- Funktionsdauer einer Glühbirne
- km-Leistung eines Automotors
- Belastbarkeit eines Seiles über einen Zeitraum
- Belastbarkeit elektronischer Bestandteile z.B. durch thermische Zyklen
-> Lebensdauer: Bis es zu einem "Ausfall" oder "Funktionsversagen" kommt
Statistische Analyse von Lebensdauerdaten
....schließen von Stichprobenresultaten auf Eigenschaften der Grundgesamtheit (eines ganzen Loses/ einer Charge) mit Hilfe von Methoden der mathematischen Statistik.
Ausfallsatz (engl. "fraction failure")
..Der Ausfallsatz ist der Anteil ausgefallener Bauelemente während einer jeweils anzugebenden und klar definierten Beanspruchungsdauer..
- Bo.....Anzahl der Teile zu Testbeginn (=100% der Stichprobe)
- Δ Bi....Zahl der während des Tests aufgetretenden fehlerhaften Prüflinge
⨀ ..... Stichprobe in der Losgesamtheit
- Einheiten:.... in % oder in dpm (department per million)
- mathematisch:... dieser Quatient ist mathematisch interpretierbar als "relative Ausfallshäufigkeit"
- Grenzwert:...der Grenzwert der relativen Ausfallshäufigkeit ist definiert als Auswahrscheinlichkeit
Beispiel:
- Bo.....Anzahl der Teile vor dem Burn IN (= 4.000 Stück)
- Δ Bi....Zahl der während des Burn Ins aufgetretenen fehlerhaften Prüflinge (9 Stück)
F⋀% i = 9 x 102 = 0,05 %
4.000
F⋀dpm i = 9 x 106 = 500 dpm
4.000
Empirische Lebensdauerfunktionen
empirische Funktionen | Wahrscheinlichkeiten |
Ausfallhäufigkeit AusfallsatzF⋀(ti) = ΔB(ti) = B(t0) - B(ti)
B(t0) B(t0) | Ausfallswahrscheinlichkeit
F(t) |
Überlebenshäufigkeit R⋀(ti) = B(ti) = 1 - F⋀(ti) B(t0) | Überlebenswahrscheinlichkeit
R(ti) = 1 - F(ti) (Einser- Komplement) |
Überlebenshäufigkeitsfunktion
F⋀(ti), R⋀(ti) | (Über-) Lebensdauerfunktion(en)
F(ti), R(ti) |
Empirische Lebensdauerfunktionen
Die zeitliche Darstellung der Funktionen R und F gibt ein Gefühl über das (qualitative) Lebensdauerverhalten von Bauelementen. Die so ermittelte "Treppenfunktion" ist empirisch ermittelt.
- Für eine weitere mathematische Behandlung ist zuvor eine Grenzwertbildung erforderlich.
Dabei gehen Relative Häufigkeiten über in Wahrscheinlichkeiten.
- Für weitere Auswertungen werden den empirisch ermittelten Verteilungen geeignete mathematische Lebensdauerverteilungen zugrundegelegt bzw. aus den empirischen Verteilungen werden die Parameter gewonnen, welche man für die mathematischen Funktionen benötigt.
Empirisch erkittelte Verteilungen
R(t) ...... (empirische) Überlebenshäufigkeit
dR(t)/dt .....(empirische) Überlebenshäufigkeitsdichte
F(t) = 1- R(t) ....... (empirische) Ausfallshäufigkeit (Komplement zur Überlebenshäufigkeit)
Für weiteren Informationsgewinn müssen solche empirisch ermittelten Verläufe (auch mit Hilfe statistischer Tests bzw. Hypothesen) speziellen mathematisch begründeten Verteilungsfunktionen gegenübergestellt werden (weiter unten).
Systemzuverlässigkeit
Statistische Erweiterungen
2) Definitionen der Zuverlässigkeit
Kenngrößen der Zuverlässigkeit
Ausfallrate
Bauelementestunden
Nachweisgrenzen/ Versuchsplanung
3) Mathematische Modelle der Lebensdauerfunktionen
Exponentialverteilung
Weibullverteilung
Überlagerungsansatz
Schätzung für den F-Wert
Weibullpapier
Flussdiagramm
Thermische Aktivierung
Arrhenius Modell/ Thermische Aktivierung
Spannungsbeschleunigung
Kombinierte Thermische/ Spannungsbeschleunigung
Qualitätsdaten
4) Methoden der Vorbehandlung/ Screening
Burn IN Allgemein
Bauelemente BurnIn
Planung der Vorbehandlung
Optimale Burnin- dauer (Einbrenndauer)
5) Simulation von Stressbedingungen
Zusammenstellung der Simulationsverfahren
Unternehmens- Qualitätsziele
Matrix der Fehlermechanismen
Qualitätsverbesserungsblatt
LTPD- am Beispiel Lifetest
Temperaturzykel
Aktivierung bei Niedertemperatur- Lifetest
6) Zuverlässigkeitsprognosen
Rechenbeispiele- Übungen
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Literaturangaben
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Link zu Wickipedia Zuverlässigkeit
Link zur Zuverlässigkeitsplanung für Produkte
Link zu Zuverlässigkeitstests
Link zu Beratern mit Erfahrung im Zuverlässigkeitsmanagement/ Zuverlässigkeitstechniken
Links zu Beratern für Zuverlässigkeitsmanagement
Link auf sjn Die Suchmaschine der Technik www.sjn.de mit einer Firmenübersicht: ZUverlässigkeit-Produktsicherheit
Link zu Beratern / SW Lösungen Relex Leistungsstarke Lösungen für Qualitäts-, Zuverlässigkeits- und Risikomanagement
Links zu Softwareanbieter für Zuverlässigkeitsmanagement
Bücher zur Zuverlässigkeitstechnik und Statistik
Autorenkollektiv; "VEM Handbuch Zuverlässigkeit von Automatisierungs- und Elektroenergieanlagen", VEM Handbuch VEB Verlag Berlin 1. Auflage 1981
Preuß, H.; "Zuverlässigkeit Elektronischer Einrichtungen", VEB Verlag Berlin 1. Auflage 1976
Barlow, R.E.; Proschan, F.; "Statistische Theorie der Zuverlässigkeit" Akademie Verlag Berlin 2. Auflage 1981
Härtler, G.; "Statistische Methoden der Zuverlässigkeitsanalyse" ISBN 3-211-95810-x VEB Verlag Technik Berlin; Distributed by Springer Verlag 1983
Bücherlink zu Amazoon
Meyna, A.; Pauli, B. Taschenbuch der Zuverlässigkeits- und Sicherheitstechnik Quantitative Bewertungsverfahren Praxisreihe Qualitätswissen Herausgeber Brunner F.J. ISBN 3-446-21594-8 Hanser Verlag 2003
Normen Zuverlässigkeit
DIN IEC 56/629/CD (1999) Zuverlässigkeitsmanagement, Teil 3: Anwendungsleitfaden- Hauptabschnitt 13: Risikomanagement für Projekte, Beuth Verlag, 1999